Pokalsensation perfekt
Aufstellung:
Mähl – Nöcker, Bauer, Jabs, Urban – Wünsch, Hoffmann (90. Naundorf), P. Erdmann (57. Meinl), Reiche (72. Raddatz) – Schmidt, Rost (90.+2 Uhlmann)
Zum Pokalsieg trugen weiterhin bei: Nico Willaschek, Markus Dübener, Jerome Erdmann, Lion Sieber, Lennard Popp
Tore:
0 : 1 P. Erdmann (15.)
0 : 2 Wünsch (24.)
0 : 3 Rost (44.)
1 : 3 (53.)
Fazit:
11.06.2016. Es ist 12.49 Uhr. Es ist vollbracht: DIE A-JUGEND DES FSV SCHLÄGT DIE BSG CHEMIE LEIPZIG MIT 3 : 1 UND IST STADTPOKALSIEGER 2016. Unglaublich!!!
Schon vor dem Spiel war die besondere Atmosphäre des Tages spürbar. Die Sportschule Abtnaundorf als würdiger Rahmen des Tages, Rasen in Top-Zustand, Fernsehkameras, Reporter. Da hat man sich schon irgendwie gut gefühlt. Dazu eine Mannschaft, die voll auf das Spiel fokussiert war und die Einmaligkeit dieser Möglichkeit, in einem Pokalendspiel Chemie Leipzig zu schlagen, begriff. Fußball spielt sich halt auch im Kopf ab.
Schon in der Anfangsphase merkte man, dass sich hier zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnen. Wir mussten uns mit unseren Fähigkeiten nicht verstecken und zeigten, dass wir auch ein bisschen Fußball spielen können. Die erste wirkliche Torchance des Spiels nutzten wir durch P. Erdmann dann gleich zum 1 : 0 in der 15 Spielminute. Im Gegensatz dazu kam die BSG nicht wirklich zu zwingenden Möglichkeiten. Unsere Defensive stand gut und es wurde überragend gekämpft. Nach 24 Minuten erhöhte unsere „A“ auf 2 : 0. Nach einer sehr guten Kombination war es L. Wünsch, der traf. Die Freude würde größer, aber noch war über eine Stunde zu spielen und auch im Punktspiel konnte Chemie eine 2 : 0-Führung unsererseits egalisieren. Wenig später hatte abermals L. Wünsch die Chance, auf 3 : 0 zu erhöhen, scheiterte mit seinem Schuss aber am Gästetorwart. Doch dieses 3 : 0 fiel dann doch noch. Wieder setzte sich unser Torschütze vom Dienst über rechts gut durch und M. Rost verwandelte die Hereingabe in der 44. Spielminute zum Halbzeitstand.
Eine hervorragende erste Hälfte. Von vier Torchancen drei genutzt und auf der Gegenseite fast nichts zugelassen. Trotzdem, wir waren noch nicht durch und wollten an die gute Leistung auch in der zweiten Halbzeit anknüpfen.
Leider bewahrheiteten sich dann aber die Befürchtungen. Chemie erhöhte die Schlagzahl und kam leider für uns viel zu früh nach 53 Minuten zum Anschluss. Auch in der Folge machte der Gegner nun das Spiel und drängte uns in die eigene Hälfte. Allerdings agierten die Grün-Weißen auch etwas kopflos, so dass unsere Defensive eigentlich alles gut im Griff hatte. Mitte der zweiten Halbzeit dann mal wieder eine Top-Chance für uns. Aber die Möglichkeit, den Sack endgültig zuzumachen, wurde vergeben. Die Chemiker scheiterten im Gegenzug mit einem Schuss am sensationell reagierenden T. Mähl. So lief die Zeit weiterhin für uns, wenn auch (gefühlt) langsamer als sonst. In der Schlussphase dann noch einmal ein/zwei verheißungsvolle Möglichkeiten für den FSV. Dann wich unsere Anspannung immer mehr, die fünfminütige Nachspielzeit wurde runtergespielt und dann der Schlusspfiff genossen.
Es gibt so Tage, da passt einfach alles. Samstag war so ein Tag. Bis hin zu einer Fankulisse, die trotz Fußballfestes bemerkenswert groß war und auch die „Daheimgebliebenen“ immer mit frischen Informationen versorgte. Anschließend Pokalübergabe und ein origineller Sonderpreis. Wir dürfen selbst (unter Anleitung) mit der Straßenbahn durch Leipzig fahren. Na hoffentlich haben sich das der Fußballverband, die Stadt Leipzig und die LVB gut überlegt.
Denn wenn sich jetzt einer fragt, warum schreibt er denn nichts zum Jubel nach dem Schlusspfiff und den Feierlichkeiten danach, dann hat das seinen Grund. Zufälligerweise war ja Fußballfest in Großpösna. Und viele müssen sich noch für Studium oder Lehre bzw. um Arbeitsplätze bewerben. Und andere haben ganz einfach ihren guten Ruf zu verlieren. Ich sag nur: Ein fast 36-stündiger Feiermarathon hat nicht nur seine Spuren hinterlassen, sondern auch für soviel legendäre Momente gesorgt, dass noch in einigen Jahren an den Lagerfeuern in Großpösna davon berichtet wird. Neues, niveauvolles Liedgut ist dafür entstanden und auch in die Abgründe menschlicher Existenz konnte geblickt werden. Deshalb deckt der Autor jetzt den Mantel des Schweigens darüber und lächelt zufrieden vor sich hin. EUROPAPOKALSIEGER!
PS.: Ach ja. Nach dem Spiel ist vor dem Spiel! Sonntag letztes Punktspiel des Pokalsiegers in der Pösna-Arena. Letzte Chance für die Fans noch einmal Autogramme zu bekommen. Vielleicht gelingt das Double. Und wenn nicht, wird halt die Vizemeisterschaft gefeiert.
nächstes Spiel: Sonntag, 19.06., 10.30 Uhr: Heimspiel gegen die SpG 1886 Markkleeberg/Roter Stern Leipzig 99; Treff: 09.30 Uhr